Ausgangslage
Die Jugendinfo versteht sich als Beratungs- und Fachstelle für digitalisierte Jugendarbeit. Sie ist erste Anlaufstelle für Jugendliche in allen Lebenslagen und beratet und unterstützt bei Fragen und bei Krisen. Die im Rahmen des Projekts e_space durchgeführte Sozialraumanalyse sowie die anschliessenden Workshops zur Angebotsbewertung machten deutlich, dass unsere Angebote unter den Jugendlichen nicht so bekannt sind, wie wir es uns wünschen würden. Die Jugendinfo Winterthur bietet zwar eine zentrale Anlaufstelle für die primäre Zielgruppe, jedoch keine festen Treffangebote wie in der klassischen Offenen Kinder- und Jugend Arbeit. Dies stellt eine Herausforderung dar, wie die primäre Zielgruppe für partizipative Projekte erreicht werden kann.
Ziele & Zielgruppen
Das übergeordnete Ziel des Projekts war es, mithilfe unserer Angebote und fachlichen Expertise die primäre Zielgruppe, die 13- bis 25-jährigen Winterthurer:*innen, für partizipative Projekte zu gewinnen und ihre Mitwirkung sowie Mitbestimmung in den Angeboten der Jugendinfo nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus sollte die Sichtbarkeit der Jugendinfo im digitalen Raum erhöht werden. Eine stärkere Präsenz auf digitalen Kanälen soll es uns ermöglichen, weitere Projekte zielgerichteter, bedarfsgerechter und wirksamer zu planen und umzusetzen. Im Verlauf des Projekts wurden entlang zwei thematischer Schwerpunkte folgende Ziele definiert:
- Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit Jugendlichen:
Wenn unsere Angebote unter Jugendlichen bekannter gemacht werden können, können mehr Jugendliche erreicht werden und daran teilnehmen. Ebenfalls gelingt es uns eher, Jugendliche an relevante Stellen für ihre Themenkomplexe zu verweisen, wenn sie erst einmal den Weg zu uns finden. - Entwicklung eines Kommunikationskonzepts mit Veröffentlichung für die Fachwelt:
Das Kommunikationskonzept ist öffentlich zugänglich und bietet gibt Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) Orientierung wie digitale Kommunikation sinnvoll gestaltet und verstanden werden kann. Dazu gehören u.A. der Umgang mit datenschutzrelevanten Themen oder die Definition unterschiedlicher Zielgruppen und wie mit diesen kommuniziert werden kann.
Die primäre Zielgruppe in unserem Projekt sind vor allem Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren, die in Winterthur wohnen oder für die Winterthur mindestens eine wichtige Sozialisationslokalität darstellt. Eine weitere Zielgruppe sind Jugendarbeiter:innen, die in ihren Praxisorganisationen vom Kommunikationsprojekt profitieren sollen.
Unsere Ziele knüpfen direkt an die Grund- und Arbeitsprinzipien der Offenen Kinder- und Jugendarbeit an. So trägt die Bekanntmachung unserer Angebote dazu bei, dem Prinzip der Offenheit gerecht zu werden. Über Infoposts können wir zudem niederschwellige Bildungsangebote zu jugendrelevanten Themen bereitstellen und damit das Prinzip der Bildung umsetzen. Auch die Niederschwelligkeit ist uns wichtig: Unsere Angebote sollen für alle interessierten Jugendlichen zugänglich sein – eine nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit unterstützt uns dabei maßgeblich. Schließlich bildet die Partizipation einen weiteren Schwerpunkt. Unsere Erfahrung zeigt, dass Jugendliche vor allem dann aktiv mitwirken, wenn sie einen Bezug zu den Angeboten und eine Beziehung zu den Jugendarbeitenden entwickeln können. Durch eine starke Präsenz in ihrer (digitalen) Lebenswelt schaffen wir hierfür die notwendigen Voraussetzungen.
Vorgehensweise
Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit Jugendlichen
Um unsere Sichtbarkeit in den sozialen Medien zu erhöhen, wurde eine Social-Media-Strategie entwickelt. Ein zentrales Element dieser Strategie war die Gründung einer Jugendredaktion, die in Begleitung mit der Projektleitung Inhalte für die Social-Media-Kanäle der Jugendinfo erstellt. Dadurch wird nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Partizipation Jugendlicher geleistet.
Für die Erarbeitung der Social-Media-Strategie wurde Steffie Kuelo als externe Fachperson engagiert. Sie analysierte unsere bisherige Präsenz auf Social Media und war an der Entwicklung einer auf die Jugendinfo zugeschnittenen Strategie beteiligt. Zudem leitete sie gemeinsam mit der Projektleitung der Jugendinfo den Kick-off-Workshop mit der neu gegründeten Jugendredaktion und trug wesentlich dazu bei, die teilnehmenden Jugendlichen für die redaktionelle Arbeit zu begeistern.
Die Jugendredaktion wird begleitet und bei der Planung und Umsetzung von neuem Content unterstützt. In der Anfangsphase übernimmt, die Projektleitung die Koordination, bis diese Aufgaben schrittweise an die Jugendlichen übergeben werden können.
Darüber hinaus finden Schulungen statt, in denen die Jugendlichen grundlegende Skills im Bereich Videoproduktion und -bearbeitung erlernen. Für die Durchführung von Strassenumfragen und ähnlichen Videoformaten erhalten die Jugendlichen eine Aufwandsentschädigung von 13.- Franken pro Stunde.
Entwicklung eines Kommunikationskonzepts für die Fachwelt
Parallel zur Social-Media-Strategie wurde ein Kommunikationskonzept erarbeitet, das darauf abzielt, das bestehende und im Projektverlauf erweiterte Wissen der Jugendinfo systematisch aufzubereiten und anderen Fachpersonen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zugänglich zu machen. Damit soll ein praxisorientierter Wissenstransfer innerhalb der Fachlandschaft unterstützt werden.
Das Kommunikationskonzept ist öffentlich auf einer Website zugänglich. Wir unternehmen Anstrengungen, um dieses möglichst breit schweizweit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu streuen. Ebenfalls teilen wir unsere Erfahrungen in der partizipativen Prozessgestaltung.
Darüber hinaus wird auch die Social-Media- Strategie Fachpersonen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zugänglich gemacht, um den fachlichen Austausch zu fördern und eine praxisnahe Orientierung zu ermöglichen.
Ressourcenaufwand
- Personelle Ressourcen für die Projektentwicklung
- Personelle Ressourcen für das Schreiben des Kommunikationskonzepts
- Kosten für Begleitung der externe Exptertin Social Media Strategie
- Personelle Ressourcen für die Begleitung der Jugendredaktion
- Sachkosten für notwendiges Equipment wie Mikrofone, Kameras und Schnitttechnik
- Kosten für Schulungen, in denen die Jugendlichen grundlegende Skills im Bereich Videoproduktion und -bearbeitung erlernen
- Aufwandsentschädigung für Jugendliche der Jugendredaktion (13.- Franken pro Stunde)
- Aufwand für Externe für das Lektorat und Korrektorat des Kommunikationskonzepts
- Aufwand für die Konzipierung, Umsetzung und das Betreiben der Website (Hier erhalten wir Unterstützung von jugendarbeit.digital, welche bei der Konzipierung und Umsetzung der Website mithelfen.)
Materialien & Videos
Kontakt
Social Media Strategie: Julissa Sanchez Terrero (sie/ihr), Projektleitung Digitale Jugendarbeit (julissa@jugend.win)
Kommunikationskonzept: Benji Leuthold (er/ihm), Projektleitung Jugendinfo Winterthur (benji@jugend.win)
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