Ausgangslage
Digitale Medien sind fester Bestandteil der Lebenswelt Jugendlicher und gewinnen auch in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig fehlt es vielerorts an konkreten Angeboten, methodischen Ansätzen und geeigneten Räumen zur kreativen Auseinandersetzung mit digitalen Technologien.
Die Jugendanimation Beromünster nahm deshalb am schweizweiten Projekt e_space teil. Eine lokale Situationsanalyse (u.a. mittels Onlineumfrage in der 1. und 2. Oberstufe) zeigte ein deutliches Interesse an Technologien wie 3D-Druck und Virtual Reality. Darauf aufbauend wurde die Idee eines lokalen MakerSpaces entwickelt, der Jugendlichen praxisnahe Lernerfahrungen mit digitalen Technologien ermöglicht – partizipativ gestaltet, niederschwellig zugänglich und nachhaltig ausgerichtet.
Ziele
- Zugang zu Technik & Kreativität: Jugendlichen ermöglichen, mit Technologien wie 3D-Druck, VR und Elektronik zu experimentieren.
- Förderung von Zukunftskompetenzen: Entwicklung von 4K-Kompetenzen (Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken), Eigenverantwortung und Problemlösefähigkeiten.
- Partizipation: Jugendliche gestalten den MakerSpace aktiv mit (Raumeinrichtung, Angebot, Betriebsstruktur).
- Nachhaltigkeit fördern: Reparieren statt wegwerfen – durch Do-it-yourself-Mentalität und Zugang zu passenden Werkzeugen.
- Öffnung zur Gesellschaft & Schule: Nutzung durch Schulklassen und mittelfristig auch durch die Bevölkerung (z. B. Repair-Café).
Zielgruppen
- Primär: Jugendliche der Oberstufe (12–16 Jahre)
- Sekundär: Schulklassen 5. – 10. Klasse
- Tertiär: Bevölkerung (z. B. Austausch und Reparaturaktionen)
Vorgehensweise
Projektvorbereitung & Situationsanalyse
- Informelle Gespräche, Beobachtungen, Analyse von Studien (JAMES, JIM)
- Online-Umfrage bei Oberstufenklassen und Auswertung durch eine Jugendgruppe
- Bildung einer Projektgruppe mit interessierten Jugendlichen
Zweiteilige Digitalworkshops:
- Digitaler Produktionstag & Prototyping bei Firma Bischoff in Wil (3D-Druck, Lasercutter)
- Halbtag mit Virtual Reality, begleitet durch Fachpersonen der HSLU-Informatik
Partizipatives Vorgehen
- Beteiligung an Entwicklung des Betriebskonzepts
- Jugendliche waren von der Ideenfindung bis zur Umsetzung miteingebunden
- Jugendliche entschieden mit über Projektinhalt, Raumgestaltung, Ausstattung und Angebot

Umsetzung
- Raum & Ausstattung: Werkbänke, Laptops, 3D-Drucker, Laser-Cutter, Lötstation, Werkzeuge, Nähmaschine etc.
- Öffnungszeiten: Jeden Mittwochnachmittag von 13:30 bis 17:30 Uhr (offene Werkstatt für Jugendliche)
- Zugang: Kostenlos; Verbrauchsmaterialien werden vorerst gratis bereitgestellt
- Begleitung: Ein «Host» (Jugendarbeiter mit handwerklichen und technischen Fähigkeiten) unterstützt die Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Ideen
- Schulische Nutzung: Raum steht nach Reservation auch für Schulklassen zur Verfügung
- Workshops & Spezialangebote: Nach Interesse z. B. Einführung in 3D-Druck, Robotik, Elektronik, evtl. Projektwettbewerbe oder Repair-Café
- Sicherheit: Einführung durch Host, klare Regeln & Merkblätter für Gerätesicherheit
Kommunikation & Werbung
- Jugendliche: Promo-Aktion in Schulpause, Instagram, WhatsApp, direkte Kommunikation
- Eltern: Über Schul-App «Klapp»
- Bevölkerung: Info in der Lokalzeitung «Anzeiger Michelsamt»
Evaluation & Weiterentwicklung
- Geplant sind Umfragen und Gespräche mit den nutzenden Jugendlichen und Lehrpersonen bis Ende Schuljahr 25/26
- Auf Grundlage der Rückmeldungen wird das Angebot weiterentwickelt
- Perspektive: Öffnung für Bevölkerung, z. B. als Repair-Café
Learnings & Tipps
- Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Jahr für Situationsanalyse, Konzeptentwicklung und Start der Umsetzung zu knapp ist und würden einen längeren Zeitraum empfehlen.
- Für die Online-Befragung habe wir mit folgendem Umfrage-Tool gearbeitet: www.umfrageonline.com; Für die Erstellung der Online-Befragung wurden wir vom e_space Projektteam begleitet
Ressourcenaufwand
- Personal: Host Mittwochnachmittags, Projektleitung und Begleitung durch Jugendanimation (Stellenprozent 10%).
- Budget Pilotphase bis Ende 2026: ca. 25’000 CHF für Geräte, Materialien, Workshops und Möbel. Darüber hinaus fallen Kosten für Raummiete und Nebenkosten sowie Verbrauchsmaterialien ab.
Siehe Budgetplan unter Materialien für genauere Informationen.
Materialien
Externe Ressourcen / Literatur
- Buch von Maurer Björn, Ingold Selina; “Making im Schulalltag- Konzeptionelle Grundlagen und Entwicklungsschritte” (ISBN978-3-96848-042-8)
- PDF Handbuch von Save the Children;”Makerspaces in der Schule- so geht Lernen heute” https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/2021/MakerLabs_PDF/SaveTheChildren_Handbuch.pdf
Externe Kontakte
- Workshop VR Brillen: HSLU-Informatik Russo Antonio antonio.russo@hslu.ch
- Workshop Making: Firma Bischoff SG, Wil SG: https://www.bischoff-ag.ch/de/making/
- MakerSpace: Besuch im Jugendkulturraum Stoffel 3: https://www.jnw-sdm.ch/angebote/jugendtreffpunkte/
Kontakt
Jugendanimation Abteilung Gesellschaft Beromünster, Claudia Schwegler
Schuelgass 1 I 6215 Beromünster I Tel. 077 497 68 42
Schreibe einen Kommentar
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.